TR260
PU-Meister

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Wie kann man im Weltraum künstliche Schwerkraft erzeugen (mit einem Aufwand der sich lohnt)? Also die Zentrifugalkraft wurde schon bei Gemini ausprobiert (mit äußerst bescheidenen Ergebnissen). Auf längeren Reisen: Ein dauernder Antrieb mit 1g (=> Science Fiction). Die NASA plant ja, bei einem zukünftigen bemannten Marsflug die halbe Strecke hinzubeschleunigen und dann die gleiche Strecke abzubremsen (allerdings mit weit weniger als 1g, ich glaub 1/1000), was auch noch die Reise verkürzen würde.
Grüße
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FabianH
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vielleicht müsten da alle eine dünbne eisenschicht(gewebe) ist den klamotten tragen und am boden der kapsel sind magnete
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Marcus Dachsel
Raketenbauer
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Hi Fabian, hi all!
Das mit den Magneten wird langfristig nichts nützen. Es geht ja nicht nur darum, sich sicher bewegen zu können. Dazu wären Schuhe mit einem Saug- oder Haftmechanismus sicher OK. Aber die Schwerkraft wird ja auch benötigt um die Muskulatur aufrecht zu erhalten und andere Körperfunktionen sicherzustellen. Da hilft es nur, wenn eine tatsächliche "Schwerkraft" auf den ganzen Körper einwirkt.
Ich denke bei einer so kleinen Kapsel wie der Gemini macht das mit der Schwerkraft aus Rotation auch keinen Sinn. wie schnell soll sich das Teil drehen damit 1g entsteht?! Da ko.... die Astronauten eher die Instrumente voll. Aber bei den guten alten SciFi-Ring-Raumstationen funktioniert das ohne weiteres. Nur wird aufgrund der nötigen Mindestgröße dieser Bauweise heute kaum mehr Beachtung geschenkt. Aber es wäre ein guter Weg.
Gruß Marcus
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Oliver Arend
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Die Gedanken gehen wohl dahin, dass zwei Kapseln mit einem Seil verbunden werden und dann um den gemeinsamen Schwerpunkt rotieren. So kann mit relativ kleiner Baugröße ausreichend Schwerkraft erzeugt werden.
So schlecht finde ich die Idee mit Magnet und Eisengewebe gar nicht, nur beim Liegen hilfts nichts, und so ein Magnet wiegt entweder einiges oder kostet viel Energie.
Wenn man konstant mit 1 g beschleunigt und wieder abbremst würde man übrigens in nur 3,9 Jahren zum nächsten Stern kommen :-)
Oliver
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Marcus Dachsel
Raketenbauer
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Hi Oliver! Die Idee mit dem Seil kam mir, kurz nachdem ich das Posting weggeschickt habe. Auf diese Weise könnten tatsächlich zwei kleine Einheiten bei großem Radius so langsam um selbigen rotieren dass es praktikabel ist. Beispielsweise wäre eine Aufteilung in Service- und Wohnmodul möglich. Dann würde man eben eine "Nabelschnur" als Seil benutzen. Dabei stelle ich mir gerade das entstehende Szenario vor wenn eine Kapsel plötzlich bremst. Die andere aber nicht.... Marcus
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FabianH
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das kann aber durchaus sehr gefährlich enden! wenn man in einer dieser beiden kapseln schläft wird man, wie die ganze andere zeit ja auch, zentrifugiert! da man sich aber nicht so viel bewegt wie beim wachen könnte das ganze blut aus dem körper in die beine oder in den kopf steigen! das problem gibt es ja auch bei den überschall-jets! so gesund ist das nicht!
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Marcus Dachsel
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Hallo!
Das stimmt. Aber ganau das ist ja das Ziel. Die Rotationsgeschwindigkeit wird so abgestimmt, dass Du mit 1g beschleunigt wirst. Das entspricht dann den Verhältnissen auf der Erde. Dafür ist der menschliche Körper ja "ausgelegt". Wenn Du lange stehst...kein Problem. Wenn Du zu lange einen Kopfstand machst...Kopfschmerzen.
Das wäre dann der Moment wo es auch im Weltraum - zumindest bezogen auf die Kapsel - ein "oben" und "unten" gibt.
Marcus
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FabianH
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Heiko
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Hallo,
für einen Flug zum Mars müssen es nicht unbedingt gleich 1g sein, es würde eigentlich auch die Schwerkraft vom Mars ausreichen. Ziel ist ja eigentlich nur, dass die Astronauten, Kosmonauten und Taigonauten (evt. auch ein Nikonaut), bei der Landung auf dem Mars sich dort von Anfang an auch gleich bewegen können. Die Marsschwerkraft hätte dann sogar den Vorteil, dass sich die Raumfahrer gleich an Schwerkraftbedingungen auf dem Roten Planeten gewöhnen können.
Für mich ist die Methode die künstlichen Schwerkraft durch Rotation zu erzeugen die im Moment einzige praktikable Lösung, alle anderen Alternativen brauchen meistens ständige Energiezufuhr. Natürlich muss man sich einiges einfallen lassen, dass die Rotation immer schön gleichmässig abläuft. In den Filmen "2001" und "Mission to Mars" haben die Raumschiffe einen Wohnring innerhalb des Raumschiffs gehabt der sich drehte, der im Falle von "2001" aber nur einen Bruchteil der irdischen Schwerkraft erzeugte. Hier müssen Ausgleichsgewichte dafür sorgen, dass der Schwerpunkt der Wohnrings immer auf der Rotationsachse liegt und irgendwie muss auch die Reibung zwischen Wohnring und Raumschiff ausgeglichen werden, sonst dreht sich irgendwann das Raumschiff um den Wohnring. In einem Buch über die erste Marslandung haben die schön das Verfahren mit den durch Seile verbundenen zwei Körper erklärt, sofern beide Körper kein Gewicht verlieren, stößt man die Bewegung einmal an und die Drehung geht fast unendlich weiter.
Übrigens Oliver Arend, sind die 3.9 Jahre die Zeit die im Raumschiff vergeht oder die Außerhalb? Die Zeit Außerhalb kann es ja nicht sein, der nächste Stern ist doch schon über 4 Lichtjahre entfernt oder fliegt dein Schiff zwischenzeitliche mit mehr als der Lichtgeschwindigkeit?
Wenn man sowas physikalisch, soweit bekannt, durchrechnen will, dass immer genau 1 g in der Rakete herschen, muss man hier nicht nur die spezielle Relativitätstheorie von Einstein berücksichtigen, die dafür sorgt, dass mit steigender Geschwindigkeit die Zeit im Raumschiff immer langsamer verläuft, sondern auch noch die allgemeine Relativitätstheorie, die für eine ständige Beschleunigung, soweit ich noch weiss, genau den gegenteiligen Effekt vorraussagt.
MFG Heiko
Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben.
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Oliver Arend
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Die Rotationsachse geht immer durch den Schwerpunkt. Es kann natürlich sein dass die Rotationsachse dann nicht dort liegt, wo sie eigentlich sein sollte...
Ja, die Rakete würde zwischendurch Überlichtgeschwindigkeit erreichen.
Oliver
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