Lschreyer
Grand Master of Rocketry

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Ich baue gerade an meiner neuen, eine AGM-256 Rakete von PML, meine wird aber eine AGM-390, also 3,9" Rohr, das ganze in groß.
Ich will darin ein Salt ainbauen für eine 2-Stufenbergung. Unten Motorausstoß, dann Salt-Ausstoß als Backup, in 150m Höhe dann die 2. Stufe vom Salt.
Soweit so nett, ich habe mir nun überlegt ob es nicht besser wäre die Rakete einfach in 2 Teile unten ankommen zu lassen, einmal die Motorsektion mit Schirm und einmal die Ebay mit Spitzensektion. Auf diese Weise würde bei der Teilung beide Teile sich voneinander entfernen ohne Schaden anzurichten.
Beide Teile könnten dann mit ihrem eigenen Schirm nach unten segeln.
Wer hat so etwas schon gemacht? Ist das sinnvoll oder sollte man aus Sicherheitsgründen lieber die Verbindung beibehalten?
Louis
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Dany
Der mit dem Dremel tanzt

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Hallo Louis, beide von dir beschriebenen Varianten kommen oft zum Einsatz:
Verbundenes System: - Vorteil: die Teile bleiben zusammen, bei einem etwas grösseren Drogue-Schirm kann dieser ev. die ganze Rakete beim Versagen des Hauptschirm-Systems retten - Nachteil: die Teile könne in der Luft zusammenschlagen, die Leine muss also richtig dimensioniert sein, leg die Konfiguration "am Drogue-Schirm hängend" und die andere "am Main hängend" am Boden aus und schon wirds klar
Nicht verbunden: - Vorteil: die Teile schlagen weniger oft zusammen - Nachteil: Beide Recovery-Systeme für beide Teile müssen funktionieren
Fly High & Recover Safe Dany Flury ( ARGOS WebMaster & Ariane 4 Team, Schweiz) / EURocketry Forum
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Reinhard
Überflieger

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Hi,
verwende besser den SALT für den Vorschirm und den Motor (mit einem überlangen Delay) als Backup. Diese Lösung ist am Gipfelpunkt präziser.
Die 2 teilige Bergung ist manchmal ein wenig aufwendiger, wenn es darauf ankommt die Rakete im Auge zu behalten und wieder zu finden. Es muss natürlich auch sichergestellt werden dass mit einer Ladung beide Schirme ausgeworfen werden. Bei den meisten Designs ist das aber onehin gegeben. Das Problem ist aber, wenn du einen Teil der Rakete schon am Apogäum von der Elektronik trennst, wird dieser Teil zwangsläufig einstufig geborgen, wodurch die Vorteile einer zweistufigen Bergung verloren gehen.
Eine zweistufige Bergung mit sich trennenden Teilen sieht man oft bei sequentiellen Bergungen. Dort wird am Gipfelpunkt der Vorschirm ausgestoßen, wobei die Trennung an der Spitze erfolgt. Später wird der Hauptschirm freigegeben und der Vorschirm zieht ihn aus der Rakete. Der Vorschirm ist dabei nur mit dem Deploymentbag verbunden so dass sich die Spitze mit dem Vorschirm, der groß genug sein muss um die Spitze alleine zu bergen, vom Rest der Rakete trennt, der am Hauptschirm runterkommt. Dadurch dass sich beide Teile erst in niedriger Höhe trennen, drifften sie auch meist nicht sehr weit auseinander.
Gruß Reinhard
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Andreas Mueller
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Zitat: Original geschrieben von Lschreyer
Beide Teile könnten dann mit ihrem eigenen Schirm nach unten segeln.
Bei sehr schweren Raketen ist die Trennung ebenfalls vorzuziehen, da die bei der Trennung erzeugte kinetische Energie wieder in Schockleine und Anker absorbiert werden muss. Bei schweren Einzelteilen kann dies konstruktiv sehr aufwändig werden, weil die Energie gross ist. Deine 4"-Rakete fällt aber noch nicht in diese Kategorie. Wenn Du nur eine Trennstelle hast, aus der beide Pilotschirme am Gipfelpunkt herauskommen sollen, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen: Murphy wird das nicht zu lassen und dafür sorgen, dass sich die Fallschirme verheddern.
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Andreas B.
Grand Master of Rocketry

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Zitat: Original geschrieben von Andreas Mueller
Zitat: .
Wenn Du nur eine Trennstelle hast, aus der beide Pilotschirme am Gipfelpunkt herauskommen sollen, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen: Murphy wird das nicht zu lassen und dafür sorgen, dass sich die Fallschirme verheddern.
oh, na da habe ich aber Glück gehabt, denn ich habe dieses Bergungsprinzip schon mehrfach erfolgreich angewendet und Murphy hat mich bisher dabei immer verschont.... Gruß Andreas
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Andreas Mueller
Epoxy-Meister
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Zitat: Original geschrieben von Andreas Block
oh, na da habe ich aber Glück gehabt, denn ich habe dieses Bergungsprinzip schon mehrfach erfolgreich angewendet und Murphy hat mich bisher dabei immer verschont....
Ich hatte 2/3 Fehlschläge. Das Problem ist Gleichzeitigkeit: eine Ausstossladung stösst beide Fallschirme gleichzeitig aus, die sind sich also in diesem Moment sehr nah. Die Gefahr ist, dass denen das gefällt
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Andreas B.
Grand Master of Rocketry

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Hi Andreas, also ich weiß zwar nicht ob das die ideale Lösung ist, aber ich hatte einfach eine Lage (umweltverträgliches) zerknülltes Zeitungspapier zwischen den Schirmen und das hat bei ca. 10 Flügen mit dieser Bergungsart auf F bis I-Motoren zu 100% funktioniert  ! Gruß Andreas
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